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Workshop zum Thema „Antifaschismus“
Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Faschismus – worin unterscheiden sich diese Begriffe und was genau beschreiben sie? Damit setzten sich einige Schollis am 12. März 2024 im Rahmen eines Workshops zum Thema "Antifaschismus" auseinander.

Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Faschismus – die Worte fallen in letzter Zeit leider viel zu häufig. Aber worin unterscheiden sie sich überhaupt und was genau beschreiben sie?

Das war eine der Fragen, die sich am Dienstag, den 12.03.2024, für einige Schollis klärte. An diesem Nachmittag fand der Grundlagen-Workshop „Faschismus erkennen“ von Max Eike Taucher im Hans-Jochen-Vogel-Saal des Wohnheims statt. Max war bereits stellvertretender Vorsitzender der Jusos Oberbayern, langjähriger Vorsitzender des AK Antifaschismus-Antirassismus der Jusos München und ist Experte auf den Themengebieten Antidiskriminierung, Antifaschismus und Rechtsextremismus.

Zu Beginn des Workshops durften alle Teilnehmenden ihre Assoziationen zu den Begriffen „Antifa“ und „Faschismus“ notieren und die Ergebnisse wurden an einer Pinnwand gesammelt. Anschließend informierte uns Max über die Begriffe „Rechtsextremismus“, „Rechtspopulismus“, „Neue Rechte“ und „Faschismus“. Das war sehr aufschlussreich und interessant. Wir lernten unter anderem, dass nicht alle Rechtsextremen Faschisten, aber alle Faschisten Rechtsextreme sind, dass die Unterschiede zwischen „Neuen Rechten“ und Rechtsextremisten verschwindend gering sind und dass die Übergänge zwischen den einzelnen Spektren fließend sein können. 

Assoziationen der Teilnehmenden mit den Begriffen zu Beginn des Workshops

Nach einer kurzen Pause ging es mit Gruppenarbeiten für uns weiter. Wir wurden in vier Gruppen eingeteilt und jede davon beschäftigte sich mit einem Text, in dem wir einige Merkmale des Ur-Faschismus nach Umberto Eco (1995) finden sollten, von denen wir im ersten Teil der Veranstaltung schon gehört hatten. Die folgenden Texte standen dabei zur Auswahl: Eine Rede von Björn Höcke, das Landtagswahlprogramm der AfD Bayern 2023, das Landtagswahlprogramm der AfD Hessen 2023 und das Europawahlprogramm der AfD 2024. Nach der Beschäftigung mit den Texten präsentierten wir im Plenum unsere Ergebnisse. Es war schockierend zu lesen und zu hören, was in diesen Texten geschrieben war, und jede Gruppe konnte viele der gesuchten Faschismus-Merkmale wiederfinden. Als Abschluss für diesen Themenblock hat Max uns über den letzten rechtsterroristischen Anschlag in München informiert, das OEZ-Attentat vom 22.07.2016, bei dem 9 migrantisierte Münchener:innen ermordet wurden. Mehr Informationen findet ihr hier: https://muenchen-erinnern.de/.

Im Anschluss daran übernahm wieder Max die Leitung und informierte uns über Antifaschismus. Dadurch wurde die ursprüngliche Überzeugung einiger widerlegt, dass es „die eine Antifa“ gebe und diese nur mit Gewalt gegen Faschismus vorgehe. Wir lernten, dass „Antifa“ einfach für Antifaschismus steht und dies sowohl Linksradikale als auch Konservative beschreiben kann. „Antifa, das sind wir alle!“ – so sollte es zumindest sein. Daraufhin wandten wir uns wieder der Pinnwand mit unseren anfänglichen Assoziationen zu und stellten gemeinsam fest, dass wir so manche davon revidieren mussten und wir mit anderen jedoch gar nicht falsch lagen.

Zuletzt sammelten wir Ideen, was wir gegen Faschismus (im Alltag) tun können, die Max als Experte kommentierte und durch weitere Vorschläge ergänzte. Beispiele hierfür sind wählen gehen, andere Menschen aufklären, eingreifen bei der Beobachtung von Übergriffen und selbst antifaschistisch leben. Nach diesem Brainstorming beendete Max die Veranstaltung und wir gingen ausgestattet mit diesen Handlungstipps und den Köpfen voll mit neuem Input auseinander.

Hoffentlich können wir nun selbst als Multiplikator:innen für dieses Thema dienen und unser erlerntes Wissen an Andere weitergeben.

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