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Hans-Jochen Vogel Gedenkveranstaltung
Am 23. Juni 2022 fand im Saal eine Veranstaltung zum Gedenken Hans Jochen Vogels statt. Er war ein wichtiges Gründungsmitglied des Vereins der Geschwister Scholl e.V. und trug einen wichtigen Beitrag zur Münchner Politik und den Blick auf Gesellschaft im Wandel der Zeit bei.
Am 23. Juni 2022 fand im Saal eine Veranstaltung zum Gedenken Hans Jochen Vogels statt. Er war ein wichtiges Gründungsmitglied des Vereins der Geschwister Scholl e.V. und trug einen wichtigen Beitrag zur Münchner Politik und den Blick auf Gesellschaft im Wandel der Zeit bei. Vortragende der Veranstaltung waren der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude, der Generalsekretär der SPD Bayern Arif Taşdelen und natürlich der Vereinsvorsitzende Professor Doktor Peter von Rüden, welcher zunächst eine Begrüßung der anwesenden Personen vornahm. Im Anschluss folgte eine Rede Udes, der seine Erinnerungen an Vogel teilte. So stellte er die wichtigen politischen Ambitionen Vogels dar, welche sich aus einer gleichzeitigen Ablehnung gegen die aktuelle (Rechts-)Politik und einer Verpflichtung aktiv zu sein, um jene zu verändern, zusammensetzten. Mit dem besten Jura-Abschluss ganz Bayerns entschied er sich dazu, dem Ruf und der Pflicht sich politisch zu engagieren, um „Schadensabwehr“ vorzunehmen, nachzugehen. Laut Ude sah Vogel, was  Politik zerstören kann und was zerstört wird, wenn man sich nicht engagiert. Ebenfalls wichtig war ihm Forschung allgemein zugänglich zu machen und sich gegen eine Bildungselite einzusetzen. Akademisierung sollte als Mittel der Horizonterweiterung gestaltet werden und jeden ansprechen. Aus diesem Grunde war eine seiner politischen Überzeugungen das Gespräch mit „Jedermann“ zu suchen. So ging er auch ins Schollheim, um dort Wahlwerbung für die SPD zu machen: „Er kam nicht nur jedes Mal betrunken, sondern auch mit einem Stapel Aufnahmeanträge für die SPD zurück,“ so Ude. Weiterhin sprach er von politischen Maßnahmen, die Vogel in München verfolgt, unter anderem infrastrukturelle Veränderungen, die auch heute noch sichtbar sind, Verkehrsreformen und ökologische Themen. Er setzte somit einen wichtigen Baustein auch für die aktuelle Politik und war sich, auch ohne größere Erfolge, nie zu gut, sich persönlich einzusetzen.
Im Anschluss an Udes Vortrag bestätigte auch Taşdelen Vogels politische Errungenschaften, welche infrastrukturell und ökologisch waren, aber auch eine enorme Stärkung der SPD hervorriefen und sich auch für die Gestaltung mehr sozialen Wohnraumes stark machten. So setzte er sich eben auch für den Bau des Schollheims ein und gewann durch intensive Gespräche mit den Leuten Vertrauen und schaffte somit eine positive demokratische Haltung. Eine Überzeugung Vogels war, dass Politik von den Leuten einerseits gewollt und andererseits auch getragen werden muss. Die Frage, die sich hier selbstverständlich stellt, ist wie gewisse Themen und Auffassungen sich im Wandel der Zeit verändert haben. Dafür gab es eine Gesprächsrunde mit den beiden Sprechern und zwei Studenten aus dem Schollheim Jeremy Mrzyglocki und Lorenzo Frick, um viel diskutierte Themen wie Klimawandel, soziale Fragen und auch die Parteirichtung der SPD aus der jüngerer Perspektive zu betrachten. Dabei kamen weitere, interessante Fragen auf, bei denen sich durchaus der Appell an alle zum weiteren Nachdenken, Diskutieren und Verhandeln dieser findet. Wie hat sich politisches Engagement verändert? Gibt es grundsätzlich eine zu komplexe gesellschaftliche Struktur, als dass eine Bindung an eine Partei mit einer einfachen Meinung noch möglich ist? Muss eine Partei alle Meinungen vertrete? Oder ist es egal, Hauptsache man tut etwas? Muss die Politik alles durchsetzen, was sie in die Agenda setzen, oder ist das nicht mehr möglich? Zum Thema Rohstoffknappheit und Abhängigkeit: Wir sind wieder am gleichen Punkt wie im Jahre 1974. Warum ist noch nichts passiert?
Diese Fragen geben einen Einblick in die Themen der Diskussion und enthalten im Nachdenken über sie einen Appell, den Hans Jochen Vogel wohl auch so formulieren würde, und zwar immer kritisch zu bleiben und die Situation nicht einfach als gegeben hinzunehmen, sondern selbst aktiv zu werden und (um)zugestalten.

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