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Bericht über das Leben im Schollheim: Lorenzo Frick
"Was bedeutet das Schollheim für mich? Kurz zusammengefasst: Das Schollheim bedeutet für mich Zuhause, Freunde, Höhen und Tiefen."
Lorenzo Frick
Schollheimbewohner seit Dezember 2015

Was bedeutet das Schollheim für mich?
Kurz zusammengefasst: Das Schollheim bedeutet für mich Zuhause, Freunde, Höhen und Tiefen.

Im Dezember 2015 kam ich in Schollheim. Mit damals 18 Jahren noch ganz schön grün hinter den Ohren, vor allem im Bezug auf das Leben in einem Studentenwohnheim. Als einziger von drei Geschwistern würde ich Mitbewohner haben.

Damals, ich weiß es noch ganz genau, war ich mir nicht sicher, ob ich das wirklich mögen würde. Vom Schollheim wusste ich, um ganz ehrlich zu sein, nicht wirklich viel. Auf der damaligen Website standen nicht sehr viele Informationen und davon gehört hatte ich nur über Bekannte. Einzig und allein der Mythos, dass sobald man einmal eingezogen war, nicht mehr ausziehen wollen würde, war mir bis dahin bekannt.

Ich konnte mir das damals nicht so wirklich vorstellen. Von meinem Kinderzimmer verwöhnt, war mir unklar, wie man in der kleinsten Kategorie (11m²) verbleiben wollte. Doch nach nur einem Semester im Schollheim sollte sich mir die Lösung dazu offenbaren.

Damals, im Dezember 2015, lud mich mein Flur mit meinen 19 neuen Mitbewohnern sofort zur Flurhütte ein. Und ich bin immer noch so froh, dass ich damals zugesagt habe. Diese drei Tage mit mir eigentlich völlig Fremden in einer Selbstversorgerhütte nahe Berchtesgaden sollten mich so richtig in den Flur integrieren. Es war ein Sprung ins kalte Wasser.

Nach Rückkehr in das Wohnheim fühlte ich mich das erste Mal wirklich angekommen. Von dort an, war ich bei vielen Wohnheimsaktivitäten dabei. Natürlich hauptsächlich bei den Barabenden, aber auch beim gemeinsamen Kochen und später auch bei der Schollifahrt in diverse Städte. Hinzukam das Engagement in verschiedenen Referaten. Immer mehr Leute lernte ich kennen und schätzen.

Aus meinem anfänglichen Misstrauen und ja vielleicht sogar Unbehagen wurden Verständnis und ein Gefühl von Zugehörigkeit und Heimat.

Aus Mitbewohnern wurden Freunde, mit welchen nicht nur glückliche Momente geteilt werden, sondern auch die voller Angst, Wut und Trauer. Ich verstand, wie man in einem kleinen Zimmer bleiben konnte. Es war nicht die Zimmergröße, sondern die Mitbewohner, die aus einem Zimmer ein Zuhause machen. Und ganz Nebenbei wurde aus meinem Zimmer trotzdem ein Arbeitsplatz, ein Foto- und Tonstudio, ein Ort der Erholung und manchmal auch eine Herberge.

Den kursierenden Mythos kann ich bestätigen. Beinahe allen Mitbewohnern fällt es schwer auszuziehen und das liegt nicht nur an den hohen Mieten in München! 😊

Wenn sie es dann endlich schaffen sich zu überwinden und auszuziehen, kommen sie doch alle gerne wieder vorbei, sitzen in ihrem alten Wohnzimmer oder feiern mit uns einen Abend in der erinnerungsträchtigen Bar.

Das Schollheim lebt und zehrt von Begegnungen verschiedenster Menschen auf Augenhöhe und mit Respekt. Nur so konnte es bisher und kann es weiterhin ein Zuhause für hunderte Studenten sein.

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